Auf das Ehrenamt in der ambulanten Hospiz-Arbeit vorbereitet

Im Garten des Hospiz am Blumenplatz wurde der Abschluss des Befähigungskurses mit den Absolventen und erfahrenen Ehrenamtlichen in der ambulanten Hospiz-Arbeit gefeiert.

Sie haben sich über einen Zeitraum von rund neun Monaten auf ihr neues Ehrenamt vorbereitet: Im Hospiz am Blumenplatz überreichten Sabine Lucht (kursverantwortliche Koordinatorin) und Michaela Colmie (Leitende Koordination ambulanter Hospiz- und Palliativberatungsdienst) die Zertifikate nach dem „Befähigungskurs für die ambulante Hospiz-Arbeit“.

Zwölf Frauen und Männer wurden rund um das Thema Tod und Sterben ausgebildet, um schwerstkranke Menschen und deren An- und Zugehörige in der eigenen Häuslichkeit, in einer Senioren- oder Pflegeeinrichtung oder auch im Krankenhaus zu begleiten: ihnen Gesellschaft zu leisten, teilnahmsvoll zuzuhören oder auch zu helfen, die letzten Dinge zu regeln– um nur einige Aspekte zu nennen. „Ehrenamt ist ein wesentlicher Bestandteil der Hospiz-Arbeit. Die ambulante Tätigkeit gewinnt immer mehr an Bedeutung: Die Menschen möchten zu Hause bleiben und brauchen Begleitung durch Menschen wie Sie“, meinte Prof. Roland Besser (Vorsitzender Hospiz Stiftung Krefeld).  Sabine Lucht lobte das Engagement der Ehrenamtler/-innen in der Schulungszeit: „Sie haben großartig mitgearbeitet und sind immer sehr wertschätzend miteinander umgegangen. Sie werden ganz sicher gute Begleiterinnen und Begleiter“.

Bei der Verabschiedungsfeier, an der auch Ehrenamtler/-innen teilnahmen, die bereits länger für das Hospiz tätig sind, berichteten die Absolventen/-innen von ihren ersten Erfahrungen. So hatte Volker Spornhauer bereits einen schwerkranken Menschen aus der eigenen Nachbarschaft begleitet. „Es war nur eine kurze Zeit, aber wir haben sehr schnell eine Beziehung aufgebaut. Dabei habe ich sehr gute Erfahrungen gemacht und wurde auch von den Koordinatorinnen der Hospiz Stiftung gut unterstützt.“

„Ich habe sehr interessante Persönlichkeiten unter den Gästen kennengelernt“, berichtete eine andere Ehrenamtlerin von ihren Erfahrungen bei der Hospitation im stationären Hospiz. Es seien sehr schnell Gespräche entstanden, über die Lebensgeschichte des Gastes und seine Hobbys. Es habe sie auch sehr beeindruckt, dass eine Dame ihr Zimmer sehr persönlich und gemütlich eingerichtet habe. Man spüre, dass in der Hospiz-Arbeit immer die Begegnung zähle. „Viele Menschen wollen nicht über ihre Krankheit sprechen. Sie möchten mehr das Gefühl haben: Ich lebe noch“, bestätigte Cornelia Hoppmanns (Koordination stationäre Aufnahme) die Erfahrungen der Teilnehmer/-innen. Viele Gäste sowohl im ambulanten und wie im stationären Hospiz begrüßten es auch, dass sie von einem Menschen begleitet werden, der nicht zur eigenen Familie gehöre. „Sie sind froh, dass sie ihren geschützten Bereich haben. Jeder Gast ist anders, manchmal muss man herausfinden, was gewünscht ist. Eine Dame war erst glücklich, als sie wirklich alles geregelt hatte“, schilderte eine Ehrenamtlerin, die schon länger in der Hospiz-Arbeit tätig ist.

Die Hospiz Stiftung Krefeld bietet einmal jährlich einen Befähigungskurs für die ambulante Hospiz-Arbeit an, der nächste beginnt nach den Sommerferien.

Vorab gibt es eine Informations- und Orientierungsveranstaltung, am 22. Juni von 10 bis 14 Uhr. Interessenten können sich noch anmelden, unter Tel.: 02151 / 93 133-93 oder unter koordination@hospiz-krefeld.de

 

Info:

Das Büro des ambulanten Hospiz- und Palliativberatungsdienstes der Hospiz Stiftung Krefeld befindet sich im Zentrum Krefelds, an der Carl-Wilhelm-Straße 27 (nahe Rathaus). Die ehrenamtliche Begleitung umfasst Punkte wie Dasein und Zuhören, Zeit für Gespräche, Hilfe bei Überwindung von Kommunikationsschwierigkeiten in Familie und Partnerschaft, Unterstützung bei Verarbeitungsprozessen, Hilfe bei der Organisation von letzten Dingen, Spirituelle Begleitung oder Unterstützung bei Freizeitaktivitäten. Die Begleitung ist für die Betroffenen kostenlos.

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