Ehrenamt in der Hospiz-Arbeit: Absolventen des Befähigungskurses verabschiedet

Im Hospiz-Garten verabschiedeten Kursleitung Claudia Strachowitz, Hospiz-Leiter Alexander Henes und Prof. Roland Besser (Vorsitzender Hospiz Stiftung Krefeld) die Absolventen des „Befähigungskurs für die ehrenamtliche Mitarbeit im Hospiz“.

Prof. Roland Besser wünschte den Absolventen „die für die Gäste notwendige Empathie und die für Sie notwendige Resilienz (= psychische Widerstandskraft) um diese Arbeit durchzustehen“: Der Vorsitzende der Hospiz Stiftung Krefeld, überreichte jetzt mit Hospiz-Leiter Alexander Henes 19 Frauen und Männern ihre Zertifikate als geschulte Mitarbeiter/-innen in der ehrenamtlichen Hospiz-Arbeit. Seit Mitte August 2019 hatten sie den „Befähigungskurs für die ehrenamtliche Mitarbeit im Hospiz“ besucht und sind jetzt darauf vorbereitet, im Hospiz am Blumenplatz oder in der ambulanten Hospiz-Arbeit (häusliche Umgebung, Pflegeheime) Gäste in ihrer letzten Lebensphase und deren Angehörige zu unterstützen. „Ehrenamt ist ein wichtiger Teil der Hospiz-Arbeit, den die Stiftung umsetzen möchte“, betonte Roland Besser.

Alexander Henes dankte den Teilnehmern für ihren Einsatz und ihre Lernbereitschaft während der Schulungsphase, die Corona-bedingt am Ende ganz anders war als geplant „Es ist eine herausfordernde Zeit. Besuchseinschränkungen wollten wir eigentlich nicht, kamen aber nicht umhin. Sie haben die Schulung hochmotiviert bewältigt“, so Henes. Alle Absolventen seien gut darauf vorbereitet, eine stützende Hand in schwieriger Zeit zu sein.

Den Befähigungskurs hatte Ehrenamtskoordinatorin Claudia Strachowitz geleitet, unterstützt von ihren Kolleginnen Sabine Lucht und Cornelia Hoppmanns. Themen waren etwa die Auseinandersetzung mit der eigenen Endlichkeit sowie die Kommunikation mit lebensbegrenzt erkrankten Menschen und ihren Angehörigen. Außerdem wurden die Teilnehmer/-innen auf den engeren Kontakt zu den Gästen und ihren Angehörigen vorbereitet: Es ging um die Auseinandersetzung mit Nähe und Distanz, der Umgang mit alternativen, nicht medikamentösen Therapien in der Sterbebegleitung, um Rituale und Trauer sowie Informationen zur Patientenverfügung, zu palliativer Pflege…

Die Gruppe war sehr unterschiedlich, schilderte Claudia Strachowitz – vom Alter, vom beruflichen Hintergrund oder im Wesen. „Sie waren aber alle sehr aufgeschlossen für die Unterschiedlichkeit des anderen – Offenheit und Toleranz sind ja wichtig für die Arbeit. Ich habe alle als lebhaft, neugierig und interessiert erlebt.“

Die Kursteilnehmer haben in der Zeit des Lockdowns bereits in einem Bereich Erfahrungen gesammelt: Sie haben Briefkontakte zu Bewohnern von verschiedenen Senioren-Einrichtungen in Krefeld aufgebaut und regelmäßig Briefe an die alten Menschen geschrieben, um das Gefühl der Einsamkeit zu mildern. Einige haben auch erste Besuche in Alteneinrichtungen gemacht „und ich war beeindruckt, wie gut sie sich auf diese Zeit vorbereitet hatten und welche Gedanken sie sich gemacht haben“, so Strachowitz. Für die Absolventen starten jetzt erste Begleitungen in der häuslichen Umgebung, andere möchten erst Sicherheit gewinnen und arbeiten im Hospiz am Blumenplatz oder in einer Pflegeeinrichtung.

Der nächste Befähigungskurs startet Anfang 2021. Infos gibt es bei Claudia Strachowitz, Tel.: 02151 / 931 330 oder Koordination@hospiz-krefeld.de

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