Ein Kümmerer – auch für die Hospiz Stiftung: Bundesverdienstmedaille für Wolfgang Gabbert

Oberbürgermeister Frank Meyer nannte ihn bei der Übergabe der Ehrung den „Kümmerer im Hintergrund“: der Krefelder Wolfgang Gabbert hat die Bundesverdienstmedaille für sein vielfältiges ehrenamtliches Engagement erhalten.

Aus gegebenem Anlass möchte die Hospiz Stiftung Krefeld dem Ehrenträger ihre Glückwünsche aussprechen, denn „wir verdanken ihm viel. Seit Jahren kümmert er sich als Finanzfachmann um die ordnungsgemäße Abwicklung, wenn Menschen unsere Stiftung in ihrem Testament bedenken“, so Prof. Roland Besser, der Vorsitzende der Hospiz Stiftung Krefeld. Dabei achte Wolfgang Gabbert (Steuerberater & Wirtschaftsprüfer) darauf, dass alle rechtlichen Fragen fehlerfrei geklärt werden und darauf, dass die Gefühle der Hinterbliebenen eines Erblassers / einer Erblasserin pietätvoll berücksichtigt werden.

Wolfgang Gabbert (83 Jahre) ist Mitglied in mehr als 40 Vereinen, häufig saß er im Vorstand, manches Mal war er Mitbegründer neuer Initiativen, werden seine Verdienste von der Stadt beschrieben. Zur Verleihung des Bundesverdienstkreuzes an den engagierten Krefelder nahm sich Oberbürgermeister Frank Meyer diese Zeit, seine Leistungen umfassend zu würdigen: „Bei vielen Projekten war Wolfgang Gabbert der Kümmerer im Hintergrund, der Finanzfachmann, auf dessen Rat und Erfahrung man sich jederzeit verlassen konnte, der aber selbst nie in der ersten Reihe im Scheinwerferlicht stehen wollte. Es sind diese Kümmerer, ohne die ein Verein, eine Initiative – ohne die ein Gemeinwesen – nicht funktionieren könnte: Oft genug werden sie übersehen, wenn es um die Verleihung von Orden und Medaillen geht – heute zum Glück nicht.“

Wolfgang Gabbert ist überzeugter Krefelder. Seine Familie ist seit dem 18. Jahrhundert hier ansässig, er selbst wurde 1938 in Krefeld geboren. Als Kind hat er die Bombenangriffe auf Krefeld miterlebt, ist im Luftschutzkeller an der Rheinstraße verschüttet und ausgegraben worden, musste die Zerstörung seines Elternhauses mit ansehen. Sein Vater konnte nach dem Krieg seine Arbeit als Steuerberater wiederaufnehmen und der Familie ein neues Zuhause an der Gutenbergstraße bieten. Wolfgang Gabbert legte 1958 sein Abitur am Moltke-Gymnasium ab und folgte seinem Vater beruflich nach. Der gemeinsame Rahmen für all seine Aktivitäten sei seine Heimatstadt Krefeld, wie der Oberbürgermeister in seiner Laudatio feststellte: „Am Beispiel der Herzstiftung lässt sich dieses Prinzip erkennen: Am Anfang stehen die Zahlen – am Ende werden die Leben von Krefelderinnen und Krefeldern gerettet. Am Ende bekommen Sterbende im Hospiz einen würdigen Ort, um sich von der Welt zu verabschieden; am Ende hat Krefelds bekanntester Kirchturm wieder eine Spitze; am Ende steht an der Wiedstraße eine neue Synagoge, ein Gebäude, das in Deutschland ja immer auch ein Symbol dafür ist, dass am Ende nicht das Böse siegt.“

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